Der Baukomplex besteht aus mehreren Einzelgebäuden, die teilweise aus dem ersten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts stammen, nach dem Krieg mit einfachsten Mittel wiederaufgebaut wurden und teilweise in den letzten Jahren der DDR als Rohbau aus Fertigteilen errichtet und nach der Wende fertiggestellt wurden. Die Bauaufgabe umfasste die Zusammenfassung der denkmalgeschützten Gebäude unter weitgehender Wahrung der Originalsubstanz zu einer funktionierenden Einheit und Ergänzung durch einen Neubautrakt. Im Altbaubereich musste der Planungsphase eine umfangreiche Bestandsaufnahme vorangehen, da im Krieg alle Bauunterlagen verloren gegangen waren. Eine technische Besonderheit stellt die Errichtung der dreigeschossigen, aufgeständerten Bibliothekserweiterung dar, deren Gründung in der ursprünglich vorgesehenen Lage eine aufwendige Verstärkung einer im Grundwasser liegenden Wannenkonstruktion erfordert hätte. Durch eine geringe horizontale Lageverschiebung konnten diese Maßnahmen vermieden werden. Bei anschließenden Probeschürfungen stellte sich heraus, dass im geplanten Gründungsbereich Betonkörper vorhanden sind, deren ursprünglich geplante Beseitigung sehr zeit- und kostenaufwendig gewesen wäre. Aus wirtschaftlichen Optimierungen haben wir stattdessen eine Lösung entwickelt, bei der die vorhandenen Betonkörper in die Gründung einbezogen und zum Mittragen aktiviert werden.